Betriebliche Berufsbildung:

Die betriebliche Berufsbildung ist inhaltlich dem Bildungsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) gleichzusetzen. Es geht darum, einen Arbeitsbereich zu finden, der gewünscht wird und zur Person passt. Kenntnisse und Fertigkeiten sollen erworben und die Persönlichkeit entwickelt werden.

Der wesentliche Unterschied zur WfbM ist, dass die betriebliche Berufsbildung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt stattfindet. Der JobCoach sucht nach den Wünschen der BudgetnehmerInnen Praktika, sodass sie verschiedene Berufe/Arbeitsbereiche kennenlernen können. Nach zwei Jahren wechseln die BudgetnehmerInnen in eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder sie gehen in den Arbeitsbereich der WfbM. In der betrieblichen Berufsbildung ist, aufgrund der Art der Durchführung, die Wahrscheinlichkeit, einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden, deutlich höher als im Bildungsbereich der Werkstatt für behinderte Menschen.

 

 

Warum eine Betriebliche Berufsbildung?

Die betriebliche Berufsbildung, finanziert über das persönliche Budget,  findet auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt statt. Die BudgetnehmerInnen  werden 1 zu 1 betreut. Sie stehen im Mittelpunkt und ihre Wünsche können besser berücksichtigt werden. Die Aufmerksamkeit und Anerkennung, die sie erfahren, führen schnell zu einer Verbesserung ihres Selbstbewusstseins und ihres Selbstwertgefühls. Durch die individuelle Förderung haben sie eine größere Chance, ihr Potenzial bestmöglich auszuschöpfen.

Die Wahrscheinlichkeit, einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden, ist deutlich höher.

 

Betriebliche Berufsbildung ist gelebte Integration. Es findet eine tatsächliche Teilhabe an der Gesellschaft statt.

 

Praktika

Anhand der Wünsche der BudgetnehmerInnen werden Praktika gesucht. Jedes Praktikum sollte mindestens 3 Monate laufen. Wenn es sich abzeichnet, kann es jederzeit früher beendet werden. Es werden Praktikumsverträge abgeschlossen. In diesen werden unter anderem der Versicherungsschutz, die Laufzeit und Arbeitszeit festgehalten. Den BudgetnehmerInnen werden Praktikumshefte vom JobCoach zur Verfügung gestellt. Mit diesen können sie über ihre Erfahrungen und Gefühle während des Praktikums berichten.

 

Es werden regelmäßig Praktikumsbesuche vom JobCoach durchgeführt. Außerhalb des Praktikums finden begleitende Gespräche satt.

 

Bei Bedarf können ArbeitsassistentenInnen eingestellt werden, die den Budgetnehmer zeitweise auf dem Praktikum begleiten, um dort Hilfestellung zu geben, bei schwierigen Arbeitsaufgaben, beim Verinnerlichen von Arbeitsprozessen usw.

 

Fortbildung

Mit dem persönlichen Budget können Fortbildungen bei anderen Bildungsträgern eingekauft werden, z.B.:

 

  • Motorsägenschein
  • Gabelstaplerschein
  • Führerscheine
  • Schweißerschein

 

Fortbildungen können individuell organisiert werden.
In der betrieblichen Berufsbildung werden Firmenbesichtigungen durchgeführt, auch in Zusammenhang mit Vorstellungsgesprächen. Welche Arbeitsfelder interessieren die TeilnehmerInnen? Dementsprechend können Projekte organisiert werden.

 

Bildungsbegleitender Unterricht

Einmal in der Woche findet bildungsbegleitender Unterricht statt. Die durchführenden Pädagogen werden individuell ausgesucht. Neben dem Üben von Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten werden lebenspraktische Dinge vermittelt. 

 

Es besteht eine enge Verbindung zu den Inhalten der laufenden Praktika, sodass auftretende Fragen und Probleme im Unterricht bearbeitet werden können.

 

Bildungsbegleitende Freizeitaktivitäten

Regelmäßig finden bildungsbegleitende Freizeitaktivitäten statt. Dies soll den BudgetnehmernInnen unter anderem dazu dienen, sich mit anderen TeilnehmerInnen der betrieblichen Berufsbildung auszutauschen. Gemeinsames Essen gehen, Kinobesuch, Bowling, Kart fahren, je nach Wünschen der BudgetnehmerInnen.

 

Der JobCoach hilft auch bei der Gestaltung der persönlichen Freizeit.